die flohbude berichtet über die „reudnitzer montagsdemo“:
Welch skurriler Anblick: Zwischen Transparenten mit der Aufschrift “Nationaler Sozialismus, jetzt!” laufen Nachbarn, Supermarktmitarbeiter, ältere Leute. Ist ihnen Wohl bei der ganzen Sache? Wissen sie, wer vor und hinter ihnen läuft, mit wem sie sich in diesen zwei Stunden gemein machen? Ich mag nicht darüber urteilen, denn ein Befragen ist angesichts der Menge an Aufpassern zu riskant. Selbst die Kamerateams bekommen ein bis zwei “Ordner” an die Seite gestellt. Eines aber wird deutlich: Das rechte Spektrum hat ein unglaublich hohes Mobilisierungspotenzial. Zieht man die 200 unpolitischen Mitmarschierer ab, bleiben immer noch um die 900 Leute übrig. Reudnitz zeigt Flagge.
900??? naja, sicher ein zahlendreher. im kern allerdings fakt, auch wenn gewisse leipziger linke sich so etwas der „sozialen emanzipation“ zuliebe gern zurechtlügen. wenn es allerings an die erklärung der reudnitzer verhältnisse geht, weiss auch die flohbude den schwarzen peter nur der rechten szene zuzuschieben:
Man hat es hier nicht mehr mit einer marodierenden Bande Halbstarker zu tun, die autark und ohne Akzeptanz agieren können. Die Köpfe der Bewegung können sich auf eine breite Basis stützen. Sie sind in die Wohnstuben derer eingesickert, deren Selbstbild das des Verlierers ist, der sich aber trotz aller Benachteiligungen ein ordentliches Maß an Kampfgeist und Widerspruchsrecht bewahrt.
irrtum flohbude. für dich ist „die rechte ideologie“ mit allem was dazugehört nur ein ein böses phänomen, welches in die wohnstuben der *eigentlich* guten bürger/innen „einsickert“. dass die fascho-angriffe des letzten jahres sowie die omnipräsenz vermeintlich rechter jugendlicher und faschohools aus eben diesen wohnzimmern mit ihren weltbildern erst resultiert, darauf kommst du scheinbar nicht. aber du hast ja vielleicht die lösung:
Vielleicht sollte die Stadt selber eine Kundgebung initiieren und dazu ausdrücklich die Reudnitzer einladen. Kommen sie: Gut so! Derart lässt sich nachhaltig Solidarität demonstrieren und die Egal-Einstellung im Ansatz aushebeln. Verweigern sie sich: Auch ok! So gräbt man Rechts schrittweise das Wasser ab, denn von nun an muss man sich keine Unbeteiligtheit mehr vorwerfen lassen.
ok, über’s wasser abgraben reden wir mal lieber nicht. zumal du es ansatzweise selbst erkennst:
Doch dafür sehe ich leider schwarz: Jung schien in der letzten Woche der Erhalt der Computerspielemesse wichtiger zu sein, als die Präsenz vor Ort in schwierigen Zeiten. Ein schwerer politischer Fehler.
allerdings wieder irrtum, kein fehler. nur konsequente politik für den standort „leuchtturm“. für die bürger.
Die Stadt und auch das Linke Spektrum haben die causa Michelle kampflos den Freien Kräften überlassen. Das laute Beschweren über die politische Instrumentalisierung wirkt so lächerlich wie das Zetern des Zuspätgekommenen am leeren Bahnsteig.
damit schiesst du den vogel allerdings ab. das beschweren über die instrumentalisierung wirkt lächerlich, WEIL man selbst nicht instrumentalisiert hätte?! HAHAHAAAA…
(einen kläglichen und peinlichen versuch linker (gegen)instrumentalisierung gab es ja)